Neulich, in einem Seminar zu Erholungskompetenz kam eine Frage, die in allen etwas anrührte: Es ging um Freiräume – diese kostbaren Zeitinseln, die wir uns freikämpfen, und die dann plötzlich zum Quell von Stress werden. Klingt paradox? Willkommen im Club. Die Teilnehmerin berichtete, dass sie durch die Corona Zeit gelernt habe, Freiräume zu schaffen und Termine aus dem übervollen Kalender zu schmeißen. Jetzt aber schleichen sich in diese Freiräume neue Fragen ein, besonders wenn sie auf Instagram sieht, was die anderen alles erleben: Berge, Partys, exotische Abenteuer. Der eigene kleine Spaziergang? Plötzlich nur noch ein mickriges Highlight. Ist das Leben nicht mehr?

Die entscheidende, resiliente Frage ist dann: Was ist wirklich dein eigenes Ding? Was brauchst du, um dich gut zu fühlen? Was gibt dir Energie zurück? Resilienz – diese innere Stärke, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen – bedeutet auch zu wissen, was du brauchst!

Die sozialen Medien machen es uns dabei nicht leicht. Die Bilder, die wir dort sehen, sind kuratierte Highlights. Niemand postet seinen langweiligen Vormittag mit einem kalten Kaffee und einem Laptop voller To-dos. Aber genau dieser Alltag wird leicht vergessen, wenn wir in der endlosen Bilderflut scrollen. Die wahre Kunst der Resilienz liegt darin, sich nicht von diesen fremden Maßstäben verrückt machen zu lassen.

Resilienz bedeutet aber auch, die eigene Sehnsucht ernst zu nehmen. Wenn du spürst, dass du nach dem Wochenende oft das Gefühl hast, „nicht genug erlebt“ zu haben, lohnt sich die Frage: Was fehlt dir wirklich? Was brauchst du wirklich? Vielleicht ist es nicht das Instagram-würdige Abenteuer, sondern etwas ganz anderes. Ein ruhiges Buch, ein Treffen mit einer guten Freundin, ein neues Projekt, das dir am Herzen liegt.

Dein Leben, dein Maßstab

Am Ende des Tages zählt nur eins: Dein Maßstab bist du. Resilienz bedeutet, diesen Maßstab zu finden und danach zu leben – unabhängig davon, was andere tun, posten oder erwarten. Es geht darum, herauszufinden, was dir gut tut, und diese Erkenntnis in deinen Alltag zu integrieren.

Also, was tut dir gut? Was brauchst du, um nach einem freien Wochenende gestärkt in die neue Woche zu starten? Und – ganz wichtig – was würdest du posten, wenn du deine Highlights sichtbar machen würdest?

Wie geht es dir mit den Maßstäben, die von außen an dich herangetragen werden?