Kreativität ist eine der meist gebrauchten Fähigkeiten in Arbeit 4.0; so packt das Weltwirtschaftsforum sie zum Beispiel unter die Top 10 Skills der Mitarbeiter der Zukunft. Aber Kreativität zu fördern ist nun nicht gerade gängigerweise auf unseren Stundenplänen oder in unseren Fortbildungen zu finden. Im Gegenteil: in der alten Schule ist uns Kreativität eher abtrainiert worden. Erstaunlich ist, dass jeder Mensch erst mal von Natur aus erstaunlich kreativ ist – kreativ geboren wird. Also müssen wir nichts Neues lernen, sondern nur alte Fähigkeiten wieder ausgraben…
Damit das gelingt, gibt es eine recht zentrale Voraussetzung. Für Kreativität braucht man einen freien Kopf, das heißt man muss seinen Stress gut verarbeiten. Im Stressmodus kann man nicht kreativ sein. Einige Leute, manchmal auch ganze Teams gemeinsam, blocken sich deswegen extra freie Zeiten – ungestört, gerne auch medienfrei – zum Beispiel eine Stunde am Morgen oder mittags. Einige kommen dann zu mir und sagen: „Ich bin aber trotzdem nicht kreativ.“ Dann lohnt es sich hinzuschauen. Was blockiert den Kopf denn? Wenn ich morgens die freie Zeit habe, mir aber in Wahrheit eine Aufgabe im Nacken sitzt, dann hilft die ganze frei geblockte Zeit nicht – mein Kopf ist nicht frei.
Kreativität stellt sich nämlich nicht nach Zeitplan ein, sondern vor allem nach innerem Gefühl, also wenn innerlich wirklich losgelassen ist, was da sonst noch so lauert. Deswegen macht es manchmal mehr Sinn, bestimmte Dinge zuerst abzuarbeiten. Erstmal die schwierige Mail, das Konzept, den Anruf erledigen – sonst hilft auch die beste Kreativitätstechnik nicht, weil unser Kopf festhängt. Da hilft es am meisten, den Stier bei den Hörnern zu packen und die Aufgaben zu erledigen. Wenn das geschafft ist, was mir bevorsteht, dann wird der Kopf frei – und plötzlich purzeln einem die besten Gedanken der Welt durch den Kopf, dann sogar oft auch ohne Technik…
Mehr zum Thema Kreativität in unserer Online-Akademie, die Teams auf dem Weg in die Agilität begleitet.