In vielen Religionen ist es üblich, dass man am Ende des Tages reflektiert, was man getan hat. Auch in Arbeit 4.0 wird das in vielen Teams Standard mit den sogenannten Retrospektiven. Wenn du jetzt auf die Zeit der Pandemie zurückschaust, mit den vielen Auf- und Abs, den sich ändernden Umständen: Was hast du aus dieser Zeit gelernt? War etwas besonders wichtig, vielleicht sogar wertvoll für dich?
Gerade, wenn Veränderungen nicht selbst gewählt oder sogar unerwünscht (ja, man kann bei der Pandemie auch sagen, besonders nervig) sind, dann ist die Gefahr groß, dass man sich in all den Herausforderungen verläuft. Man konzentriert sich sehr darauf, was alles nicht läuft, was man nicht kann oder verliert. Das ist natürlich; neurobiologisch muss unser Gehirn Gefahren und Risiken höher bewerten als angenehme Erfahrungen, denn es muss ja dafür sorgen, dass wir uns schützen. Natürlich: Ist mein Job in Gefahr, ist es für mich wichtiger, mir zu überlegen, wie ich diesen absichere, als die Ruhe auf den Straßen zu genießen. Aber wenn man sich in die Probleme zu sehr hineindreht und nur noch darauf der Fokus liegt, dann werden wir müde. Das haben viele Menschen in der Pandemie erlebt. Im schlimmsten Fall brennen wir aus. Deswegen muss man gerade in solchen fordernden Situationen auch darauf achten, wo die Kraftquellen sind; das hatten wir ja schon. Eine ganz spezifische Kraftquelle ist aber auch die eigene Entwicklung, das eigene Wachstum. Das einmal ganz bewusst wahrzunehmen holt einen raus der Müdigkeit und schafft Erfolgserlebnisse. Ich habe schon von so vielen Menschen nach unterschiedlichsten Situationen gehört: Das war super schwer, aber ich habe daraus etwas gelernt. “Wie wertvoll meine Familie ist,” haben mir zum Beispiel viele in der Pandemie gesagt, oder: “Was mich bei der Arbeit sehr stark ablenkt”.
Nimm dir einen Moment Zeit und am besten schreibe es auch einmal auf: Was hat mich die Pandemie eigentlich gelehrt? Was werde ich in Zukunft anders machen?
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