Stress hat diese unangenehme Eigenschaft: Er macht uns blind für das, was wir eigentlich wissen. Egal, wie viele Seminare du besuchst, wie viele Methoden du gelernt oder wie oft du im entspannten Zustand gedacht hast: „Das werde ich ab jetzt immer anwenden!“ – in der Hitze des Gefechts ist plötzlich alles wie weggeblasen.
Aber keine Sorge, das ist völlig normal. Unter Stress schaltet unser Gehirn in den Überlebensmodus. Es fokussiert sich auf das Problem – und blendet all das aus, was uns helfen könnte, es zu lösen.
Eine Teilnehmerin aus einem meiner Seminare hatte dafür eine wunderbare Idee: „Ich stelle mir vor, ein kleiner Coach sitzt auf meiner Schulter.“ Nun trainiert sie, wenn es trubelig wird, einfach den Kopf nach rechts zu drehen, und sich kurz mit ihrem Coach zu beraten. So trainieren wir stärkende und unterstützende Selbstgespräche.
Was für ein großartiges Bild, oder? Ein kleiner Coach, der immer bei dir ist, besonders in den schwierigen Momenten. Er flüstert dir zu, was du längst weißt, aber gerade nicht abrufen kannst:
- „Es ist okay, dass es gerade anstrengend ist.“
- „Das hier ist nur eine Phase. Es wird wieder leichter.“
- „Atme tief durch. Was kannst du jetzt tun, um dich zu stabilisieren?“
Das Bild hilft, weil es dir erlaubt, einen Schritt zurückzutreten. Es erinnert dich daran, dass du nicht allein bist – selbst wenn die einzige Hilfe, die du gerade hast, aus dir selbst kommt.
Was müsste dein persönlicher Schultercoach dir sagen?
Alternative Strategien
Wenn der Schultercoach nicht so deins ist, es gibt auch andere Strategien, um sich zu erinnern. Das Ziel ist also, einen Weg zu finden, die dir bewusst machen, dass du Werkzeuge hast, die dir helfen können.
- Mach dir eine kurze Liste, die du griffbereit hast:
Schreibe dir die drei bis fünf wichtigsten Sätze oder Methoden auf, die dir in stressigen Momenten helfen. Klebe die Liste an einen Ort, den du immer wieder siehst – deinen Bildschirmrand, den Kühlschrank oder den Rückspiegel deines Autos. - Anerkennen was ist:
Manchmal hilft es, einfach zu sagen: „Okay, es ist gerade stressig, und das ist völlig in Ordnung.“ Der Versuch, Stress krampfhaft zu bekämpfen, kann ihn oft verstärken. Akzeptanz hingegen nimmt ihm die Macht. - Tägliche Anker setzen:
Verknüpfe eine Methode oder einen positiven Satz mit einer festen, täglichen Routine. Zum Beispiel: Immer wenn du in dein Büro kommst, sagst du dir „ Wenn es stressig wird, atme ich langsamer.“
Die beste Erinnerung ist: Du hast alles, was du brauchst. Und wenn das nicht so ist, bist du natürlich in unseren Seminaren herzlich willkommen 🙂 Vielleicht hast du noch eine ganz andere Strategie, die dir bei Stress hilft. Was sind deine Strategien, um unter Stress auf dein Wissen zurückzugreifen? Oder hast du vielleicht schon deinen eigenen kleinen Coach? Schreib es in die Kommentare – ich bin gespannt auf deine Ideen!