Das überzeugt mich nicht: Seit 30 Jahren sind wir ständig dabei umzustrukturieren, zu verbessern, neue Konzepte zu entwickeln – besser geworden ist es nicht. Meine Mutter arbeitet seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Kirchenleitung und hat tatsächlich viele Veränderungen miterlebt. Was diese wirklich gebracht haben, das wissen wir nicht.
Meine Mutter
Nun sprechen wir gerade über Modelle von agiler Führung und neuen Arbeitskonzepten, mehr Verantwortung – und sie ist äußerst skeptisch. Ich liebe skeptische Zuhörer – sie bringen Dinge nach vorne. Müssen wir wirklich schon wieder Führung verändern und anpassen? Ich verstehe die Veränderungsmüdigkeit, ich kenne sie auch. Dennoch – die Welt dreht sich eben in einem unglaublichen Tempo weiter, und wir müssen uns wie nie zuvor dauernd anpassen, tatsächlich immer wieder neue Veränderungen durchlaufen. Aber es macht müde, wenn man das Gefühl hat, es hat nichts gebracht. Da lohnt es sich genau hinzuschauen: Hatten wir vielleicht zu hohe Erwartungen? Haben wir Dinge von Veränderungsprozessen erwartet oder in sie Hoffnungen hineinprojiziert, die dort gar nicht erfüllt werden konnten? Auf der anderen Seite muss man aber auch ehrlich fragen: Waren wir mit unseren Veränderungen radikal genug? Oder genauer gesagt: Haben wir uns verändert, also angepasst, an das, was da immer wieder neu auf uns zukam – oder haben wir Transformation gewagt? Denn bei den massiven Veränderungen in der Digitalisierung brauchen wir mehr als nur Veränderung. Wir brauchen Transformation.
Transformation bedeutet, sich radikal neu zu denken, neu zu erfinden – alte Strukturen und Muster grundsätzlich zu verlassen, uns selbst, unsere Organisation neu zu schaffen. Mit den alten Strukturen kommen wir nämlich in dieser digitalen Welt nicht mehr weiter, nicht mit den klassischen Führungsstrukturen: die oben wissen schon, wo es lang geht – und auch nicht mit der klassischen Mitarbeiterhaltung: da ist jemand, der mich versorgt. Seien wir ehrlich: Das ist schwer. Wir Menschen denken die Welt weiter auf der Basis der Dinge, die wir erlebt haben. Alles auf den Prüfstand stellen, das kostet Mut und Kraft. Es nicht zu tun ist in der heutigen Zeit ist allerdings auch ziemlich mutig, finden Sie nicht? Wer mehr Mut braucht: Unser Kurs „Mut-Macher“ hilft Ihnen dabei, und Transformationsprozesse begleiten wir auch – lassen Sie uns einfach anfangen, diese Welt neu zu denken!