Als Kind habe ich sehnsüchtig auf den ersten Schnee gewartet. Natürlich freuten wir uns darauf, endlich Schlitten zu fahren und Schneemänner zu bauen. Und die ersten Schneeballschlachten zu machen. Aber am meisten verzauberte mich, wie anders die Welt plötzlich strahlte unter diesem kalten Weiß. Dieselben Straßen, derselbe Garten – aber in diesem Weiß sah alles neu und anders aus, wie in eine andere Welt versetzt. Ein Stück Magie, das aus dem Gewohnten etwas völlig Neues machte.
Die Welt in anderen Farben zu sehen ist für mich ein starkes Bild für Resilienz. Gerade in Zeiten, in denen der Alltag von Stress und Belastungen geprägt ist, vergessen wir oft, wie kraftvoll dieser Perspektivwechsel sein kann. Resilienz bedeutet nicht nur, Schwierigkeiten standzuhalten oder Stärke zu zeigen. Es bedeutet auch, sich die Fähigkeit zu bewahren, Dinge anders sehen zu können – und die Schönheit oder das Potenzial darin zu erkennen, selbst wenn es auf den ersten Blick nicht sichtbar ist.
Alles neu sehen – ein Resilienz-Ritual
Vielleicht hilft in einer Zeit, die oft voller Hektik und Routine ist, ein kleines Ritual: den Alltag in einem anderen Licht betrachten. Wie würde unser Leben aussehen, wenn wir die „Schneedecke“ darüber legen könnten? Wenn die Sonne darüber strahlt oder ein Regenbogen darüber steht? Wie würde der Alltag erstrahlen? Welchen Zauber kann man im Gewohnten sehen? Manchmal reicht es, einen Moment innezuhalten, um zu erkennen, wie schön und besonders das ist, was wir oft als „normal“ abtun.
Ich wünsche dir für dieses Jahr die Fähigkeit, das Vertraute wieder neu zu sehen und in den kleinen Dingen die Magie zu entdecken, die uns stärkt und verzaubert – genau wie der erste Schnee, der die Welt in ein strahlendes, stilles Weiß taucht.