Mehr Vertrauen, so Harvard-Business-School-Professorin Dr. Frances Frei, würde diese Welt zu einer besseren und menschlicheren machen. Für Veränderung und Transformation ist Vertrauen unentbehrlich. Auch psychische Stabilität hängt eng zusammen mit unserer Fähigkeit zu vertrauen. In ihrem TED Talk gibt Frei einen Crash-Kurs zum Thema und erklärt, wie man gesundes Vertrauen aufbaut.

Vertrauen entstehe besonders durch drei Komponenten: Empathie, Logik und Authentizität.  Wenn wir diese drei Komponenten bei Menschen erleben, vertrauen wir. Wenn eine dieser Komponenten wackelt, wird es schwierig.

Empathie bedeutet, dass die Menschen spüren, dass es um sie geht, nicht nur um die eigenen Anliegen. Empathie nimmt den anderen in den Blick, erkennt seine Wünsche, Bedürfnisse, seine Situation an. Der erste Schritt dafür ist nach Frei, unseren Fokus auf den anderen zu richten – alle Ablenkung, auch einmal das Telefon, zur Seite zu legen. Frei meint, es gäbe keinen stärkeren Empathiekiller als unsere Telefone, weil sie immer die Aufmerksamkeit vom Gegenüber wegziehen.

Logik ist dann die zweite Komponente. Dafür ist es gut und wichtig, klar die eigene Argumentation zu belegen. Tatsächlich möchten Menschen auch überzeugt werden, nicht nur bezirzt. Hier geht es nicht nur um die eigenen Erfahrungen. Was, neben der eigenen Geschichte, belegt die Richtigkeit der Aussage?

Der kritischste Punkt ist allerdings nach Dr. Frei die Authentizität. Wie lebt man die? Das ist relativ einfach – man ist einfach man selbst. Einfach? Geht so: Die meisten Menschen orientieren sich sehr stark an dem, was gewünscht ist, was gehört werden soll. Hier lohnt es sich Mut zu wagen, ehrlich zu sagen, was man empfindet. Dazu gehört auch immer wieder zu prüfen: Wie empfinde ich die Situation, was ist jetzt meine Position? Dieser Mut fällt leichter, wenn man sich bewusst macht, dass andere eigentlich sofort riechen – also spüren – ob jemand authentisch ist oder nicht. Unbewusst bekommen sie also sofort mit, ob sie dem Menschen trauen können.

Und übrigens: Authentische Menschen sind auch Vorbild – sie geben nämlich die Erlaubnis, man selbst zu sein. Auf die Art können wir die menschliche Vielfalt wunderbar nutzen, um die Welt weiter zu bewegen, gesünder, freier, gerechter zu machen. Klingt das nicht einladend?