Jeder weiß: Konfliktvermeidung bringt nichts – außer Eskalation. In den letzten Wochen allerdings, da waren wir sehr in diesem Vermeidungsmodus, denn wir hatten drängendere Probleme zu lösen. Je routinierter die Remote Arbeit nun aber wird, desto mehr zeigen sich auch wieder unsere klassischen Alltagskonflikte. Auch wenn langsam wieder in die Büros zurückgekehrt wird – es wird noch dauern, bis Teams sich wieder Live in Meetings zusammensetzen. Die Konflikte allerdings warten nicht. Nur wie bewältigt man die im virtuellen Raum?
Schritt 1: Den Konflikt benennen
Zunächst mal ist die Gefahr, Konflikte zu übersehen, deutlich größer. Das bedeutet für die Führungskräfte oder den Moderatoren, dass sie sehr wach sein müssen, um die Konflikte wahrzunehmen. Es ist wichtig, das Problem klar und zeitnah zu benennen. Man muss es nicht sofort bearbeiten, aber deutlich machen, dass man es bemerkt hat. Um einen konstruktiven Umgang zu finden, ist es dann sehr wichtig, sofort zu verabreden, wann diese in welchem Raum geklärt werden. Das geeignete Medium zu finden ist wichtig; ich empfehle dringend Videokonferenzen mit Breakouträumen. Dabei sollten alle beteiligten Personen teilnehmen und alle betroffenen Personen über die Ergebnisse informiert werden.
Schritt 2: Auf Arbeitsregeln besinnen
Bevor man dann im Meeting zur Agenda zurückkehrt, hilft es nochmals an gemeinsame Arbeitsregeln im Remote-Meeting zu erinnern. Viele Konflikte entstehen auch genau deswegen, weil z.B. Gesprächsregeln nicht klar verabredet sind bzw. nicht eingehalten werden. Nun hat man eine gute Basis, um zur gemeinsamen Arbeit zurück zu kommen.
Schritt 3: Mehr Zeit einplanen
Der Konflikt wird danach zum verabredeten Zeitpunkt angegangen mit den klassischen Regeln, nach denen man sonst auch Konfliktlösungen betreibt. Allerdings ist im Remote Meeting besonders wichtig, dass man durch Zusammenfassungen deutlich macht, welche Inhalte / Standpunkte verstanden wurden. Das verstärkt das Verständnis und die Sicherheit, die durch die fehlende Körpersprache sonst schwächer ist. Insofern ist es wichtig, Remote mehr Zeit anzusetzen für eine Konfliktlösung. Längere Pausen sind leichter zu verkraften und deutlich hilfreicher als in Live-Konfliktlösungen.
Vorbeugen ist besser als heilen
Übrigens: auch Remote kann man hervorragend Konflikten vorbeugen durch Teamtrainings und den Aufbau von Strukturen zum sozialen Austausch. In dem Sinne – viel Spaß beim virtuellen Kaffeemeeting – oder kommen Sie gerne auf ein virtuelles Teamtraining vorbei.