Nach einer langen, bewegten Woche könnte man gut ins Jammertal rutschen. Wer kennt es nicht? Der Frust über die großen und kleinen Themen des Lebens packt uns und macht es oft so viel einfacher, einfach mal Dampf abzulassen. Jammern ist erlaubt – und manchmal sogar hilfreich. Doch das Wichtigste dabei: Es sollte begrenzt bleiben. Denn aus der Perspektive der Resilienz geht es darum, irgendwann wieder ins Handeln zu kommen, selbst wenn es richtig schwer fällt.
Das Gute daran ist: Es geht gar nicht darum, den „perfekten“ Ansatz zu finden oder den einzig richtigen Weg zu beschreiten. Viel wichtiger ist, dass wir überhaupt aktiv werden. Ob das Handeln „richtig“ ist oder nicht, ist nebensächlich. Der Schlüssel liegt darin, etwas zu tun – und sei es etwas ganz Alltägliches.
Vielleicht packt dich der Frust über die politischen Entscheidungen oder gar die Ergebnisse der letzten Wahlen? Wir alle hätten manchmal das Bedürfnis, die Weltpolitik umzukrempeln. Doch auch wenn das aktuell nicht in unserer Macht liegt, können wir uns im Kleinen handlungsfähig fühlen: Rausgehen und Laub harken, einen Kuchen backen, einen Freund anrufen – all das sind kleine Handlungen, die in uns etwas Großes bewirken können. Sie erhöhen unsere sogenannte Selbstwirksamkeit, also das Gefühl, selbst Einfluss zu haben und Dinge gestalten zu können. Und genau das ist ein Kernaspekt der Resilienz.
Denn je mehr wir uns selbst als handlungsfähig erleben, desto stärker wird unsere Resilienz. Wir werden belastbarer, stabiler und kommen leichter aus dem Jammertal heraus. Zu oft setzen wir uns unrealistische Ziele und erwarten Großes von uns – doch oft sind es die kleinen Schritte, die am weitesten tragen.
Also: Fang an. Was machst du heute?