In unserem Seminar „Digital Vital“ wird immer wieder die Frage gestellt, wie es gelingt, ruhige oder introvertierte Menschen in digitalen Meetings aktiv einzubinden.

Zunächst ist es hier wichtig anzuerkennen, dass es sowohl introvertierte als auch extrovertierte Menschen gibt. Introvertierte Menschen kostet es einfach mehr Kraft, sich aktiv zu beteiligen. Deshalb ist es kein Muss, dass introvertierte Menschen genau so viel Sprechraum bekommen wie extrovertierte. Stattdessen ist es wichtig darauf zu achten, dass sie ihre Perspektive und Expertise dann teilen können, wenn es wirklich zentral ist. Hier kann es sehr hilfreich sein, sie dafür direkt anzusprechen. Ansonsten sollten sie die Möglichkeit haben, einfach ruhig zuzuhören und sich so ihre Meinung zu bilden. Denn die Meinungsbildung für extrovertierte Menschen geschieht oft durch das Sprechen, für introvertierte Menschen meist durchs Zuhören.

Wenn ich nun die Perspektive oder Expertise meiner introvertierten Mitarbeitenden brauche, ist es wichtig deutlich zu machen: Was genau brauche ich jetzt von euch? Außerdem sollte ich zeigen, dass wirklich nur sie hier gerade helfen können und sie durch keinen Lauten zu ersetzen sind. In der Planung von Meetings ist es auch wichtig zu gucken, wo sich introvertierte Mitarbeitende wohlfühlen und das dann auf jeden Fall in den Ablauf zu integrieren – beispielsweise im Austausch in Kleingruppen oder durch schriftliche Abfragen. So sind alle, Ruhige und Laute, im Blick und haben den Raum, ihren Mehrwert beizutragen.

Übrigens können wir alle viel lernen von den Introvertierten, gerade in unserer heutigen, lauten Zeit. Denn die Fähigkeit zuzuhören nimmt immer weiter ab. Das gehört zu ihren großen Stärken und ist eine Kernqualität, um Innovation zu entwickeln.

Was lernst du heute von deinen introvertierten Mitarbeitenden?