Resilienz hat eine ganze Menge mit gesunden Grenzen zu tun. Aber was genau sind gesunde Grenzen und warum fällt es uns so schwer, sie zu finden und zu setzen?
Gesunde Grenzen sind Grenzen, die für den Menschen offen bleiben. Oder um es mit Schulz von Thun zu sagen: ein klares Ja zur Person geben und ein klares Nein zu dem Verhalten oder der Anfrage. Häufig fallen uns Grenzen deswegen so schwer, weil wir Sorge haben, dass sich damit auch die Person abgelehnt fühlt. „Danke für deine Einladung, ich schaffe es leider nicht zu kommen.“ Es ist schwer, Einladungen abzusagen; es könnte ja sein, dass die Person denkt, sie ist nicht so wichtig oder wir mögen sie nicht. Das führt dann zu langen Erklärungen, die meist ziemlich ermüdend sind.
Hilfreich ist es also, wenn wir bei einem klaren Nein der Person gleichzeitig signalisieren: Du bist in Ordnung, so wie du bist, oder: Du liegst mir am Herzen, auch wenn ich deine Anfrage jetzt nicht erfüllen kann.
Übrigens: Wer zu lange wartet mit seinem Nein, der riskiert aggressiv zu werden, wenn er sich dann endlich traut. Das erleichtert die Situation in keinster Weise und macht noch mehr Angst vor dem Nein. Also sag gerne zeitnah und wertschätzend: „Danke für die Anfrage, ich kann sie leider nicht erfüllen. Frag mich nächstes Mal gerne wieder.“