Heute Morgen erlebte ich eine dieser Situationen im Straßenverkehr, die einem den Puls hochtreiben. Ich wollte links abbiegen, ein Bus kam von rechts, ich wich etwas aus und bog aus der Strasse, da überholt ein anderes Auto völlig ungebremst den Bus – reflexartig reiße ich das Steuer herum, trete auf die Bremse, und zum Glück geht alles gut – durchatmen.

Der andere Fahrer? Stoischer Blick, Schulterzucken. Keine Geste der Entschuldigung. Kein „Sorry, mein Fehler!“. Nichts.

Ich dachte: Warum fällt es manchen Menschen so schwer, sich einfach mal zu entschuldigen? Genau das hatten wir zwei Tage zuvor auch im Teambuilding. Eine Kollegin vergisst einen wichtigen Termin und statt sich zu entschuldigen… Ausreden. Wir machen alle Fehler. Niemand ist perfekt. Aber dafür keine Verantwortung zu übernehmen, ist der nächste Fehler. Stattdessen kommen oft lange Erklärungen, warum etwas schiefgelaufen ist – als wäre eine gute Begründung ein Ersatz für eine Entschuldigung. Das klingt dann ungefähr so:

  • „Ja, ich konnte das nicht schaffen, weil…“ – und dann folgt eine detaillierte Analyse, warum es gar nicht anders ging.
  • „Da waren äußere Umstände schuld…“ – das Wetter, die Technik, die Sterne standen ungünstig.
  • „Ich hatte einfach viel zu viel Stress.“ – verständlich, aber immer noch kein „Es tut mir Leid.“

Wer das kennt, weiß: Das verschlechtert die Situation meistens, statt sie zu verbessern. 

Aber warum ist eine Entschuldigung so schwer? Sich zu entschuldigen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – und das fühlt sich für viele unangenehm an. Es kratzt am Selbstbild, es setzt uns einem Moment der Schwäche aus. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Wer sich aufrichtig entschuldigt, zeigt emotionale Intelligenz und schafft Vertrauen.

Und noch etwas: Wer sich nicht entschuldigen kann, tut sich oft auch schwer, anderen zu vergeben. Wer die eigenen Fehler nicht anerkennt, erwartet meist auch von anderen Perfektion – und das macht jede Zusammenarbeit anstrengender als nötig.

Die gute Nachricht: Entschuldigen kann man lernen! Und nein, ich meine nicht das übertrieben häufige „Oh, tut mir Leid!“, das manche inflationär für alles nutzen. Sondern gezielt, bewusst und da, wo es angebracht ist, Verantwortung zu übernehmen

Wie wäre es mit einer kleinen Challenge? Beim nächsten Mal, wenn du merkst, dass du jemanden ungewollt vor den Kopf gestoßen hast – sei es im Job oder privat – sag einfach: „Tut mir Leid, das war mein Fehler.“ Ohne Ausreden, ohne Erklärungen. Und dann beobachte, was passiert. Spoiler: Die meisten Situationen entschärfen sich sofort, und du baust echtes Vertrauen auf.

In unseren Teambuilding-Seminaren arbeiten wir genau an solchen Themen: Emotionale Intelligenz, Verantwortung übernehmen und Konflikte auf eine Weise lösen, die das Miteinander stärkt. Klingt spannend? Dann lass uns reden!

Wie ist deine Erfahrung mit Entschuldigungen? Fällt es dir leicht oder schwer? Schreib es in die Kommentare!