Aktive Beteiligung in digitalen Veranstaltungen ist ja immer so eine Sache. Die einen machen nebenbei Mails, die anderen lesen noch kurz was zum Thema nach, die nächsten kriegen Nachrichten über Chatkanäle. Das liegt nicht daran, dass die Leute nicht wissen, wie man sich benimmt. In der digitalen Welt ist die Ablenkung einfach groß.

Alle, die digital arbeiten, wissen, wie frustrierend das sein kann. Und Frustration macht Menschen schwach…

In unserem letzten Online-Seminar kam mal wieder die Rückmeldung, dass man noch nie zuvor so konzentriert wie bei uns mitgearbeitet habe. Kurz, es ist kein Naturgesetz, dass man in digitalen Veranstaltungen nur halb dabei ist. Aber wie kann es anders gelingen? Und muss es anders gelingen?

Oder mal anders gefragt: Was kostet es eigentlich, wenn wir digital arbeiten und dabei nicht präsent sind? Sagen wir mal, jeder arbeitet nur mit 50% seiner Kraft – das ist für ein Unternehmen schon teuer… Was tun wir dagegen?

Zunächst mal ist es wichtig, gemeinsame Entscheidungen bzw. Verabredungen zu treffen. Dann sind sich eigentlich alle immer schnell einig: Ablenkungen werden bewusst ausgeschaltet, Handys aus, in den anderen Kanälen auf abwesend stellen etc. Genauso kann man verabreden, wie man mit Störungen umgeht, wenn sie kommen, z.B.: Wie macht man es dem Team sichtbar, dass man für ein Telefonat raus muss.

Genauso wichtig ist aber die Frage, wie man die aktive Beteiligung in Meetings sicherstellt – dann ist die Versuchung nämlich klein, andere Dinge zu tun. Wenn wir nur zugucken / zuhören, bleiben wir passiv. Durchbrechen kann man das durch das Verteilen von Rollen im Raum (wer ist Zeitwächter, wer ist Moderator etc.) und dadurch, dass wirklich alle mitreden. Besonders hilfreich ist es, auch immer wieder Bewegung einzubringen, was am Anfang sehr unbeliebt ist, aber mit der Zeit wirklich geschätzt wird.

Online-Meetings haben zwar eine ähnliche Meeting-Struktur, stellen jedoch ganz neue Anforderungen. Wenn wir bereit sind, neu zu lernen und damit einen Umgang zu finden, werden wir damit auf Dauer erfolgreich sein. Nur dann machen die Meetings Spaß, nur dann machen sie Teams stark – und damit auch resilient.

Und – wie bist du aktiver präsent im nächsten Meeting? Schon kleine Umstellungen können hier viel ausmachen – probiere es aus!