Ich möchte mich an dieser Stelle einmal ganz herzlich bedanken bei all den Großeltern, die im Moment ermöglichen, dass die Eltern weiter arbeiten, dass die Kinder weiter lernen oder spielen und Spaß haben. Ich höre von unendlich vielen Leuten im Moment im Home-Office: „Meine Eltern / Schwiegereltern passen auf!“ Danke für diesen Beitrag. Auch sie halten unsere Wirtschaft damit am Laufen. Und auch ein herzliches Dank an meine eigene Schwiegermutter, die mir, als meine Kinder klein waren, immer wieder zur Seite sprang, kranke Kinder hütete, kurz vor dem Aufbruch noch eine Bluse bügelte, den Mädels zuhörte und für sie die besten Knödel machte. Vielen, vielen Dank, Elke!

Aber – wie viele Pflegerinnen mit Recht forderten – ein Dank allein reicht nicht. Tätigkeiten aus dem sogenannten Care-Bereich – Pflege, Erziehung, Zuwendung – müssen endlich als gut qualifiziert anerkannt und bezahlt werden. Es gibt keinen Grund, dass die Programmierung von Computern besser bezahlt wird als Fürsorge für Kinder, Kranke, Alte. Jeder ist mal schwach und braucht Hilfe. Jeder Mensch war Kind, ist mal krank, traurig und wird hoffentlich alt. Wie soll die Fürsorge in Zukunft aussehen? Zuwendung macht die Qualität unseres Miteinanders, unseres Lebens aus. Nur Produktivität zu be- bzw. entlohnen lässt zutiefst menschliche Bedürfnisse außer Acht. Wir können diese Krise dafür nutzen, diese systemrelevante Arbeit endlich aufzuwerten und den Menschen gerechter zu werden durch angemessene Stellenschlüssel, welche die Zeit für Zuwendung mitrechnen.

Wer hat dir durch die Krise geholfen?