so titelte die Süddeutsche Zeitung im Juni 2019 einen Appell an Menschen mit Garten. Viele Pflanzen und Insekten sind vom Aussterben bedroht. Dagegen kann man mit einfachsten Mitteln angehen – einfach weniger den Garten aufräumen, gerade jetzt im Herbst. Es braucht Laubhaufen, in denen sich die Tiere verstecken können, es braucht totes Holz, in dem die Insekten sich nähren, es braucht wilde Ecken, in denen man gar nichts tut, der Natur ihren Lauf lässt, und es braucht Blumenwiesen als Nahrungsquelle.

So ähnlich ist es übrigens in der Arbeitswelt auch. Wenn alles zu steril ist, zu ordentlich, zu geplant, zu strukturiert, wenn es keine wilden Ecken gibt, keine Verstecke in den Hecken, dann werden nur ganz bestimmte Arten, nur ganz bestimmte Menschenwesen in dieser Arbeitswelt überleben – wir verlieren die Vielfalt, das Bunte und Lebendige, das, was wir brauchen, um morgen auch noch gut leben zu können. Also, machen Sie doch nicht nur in ihrem Garten mal einen großen Laubhaufen, sondern schaffen Sie doch auch auf der Arbeit Oasen, in denen die Vielfalt sich entfalten kann. Schaffen Sie Raum für das, was auf den ersten Blick vielleicht nicht wichtig scheint, sogar unsere Ordnung stört, und lassen Sie sich überraschen davon, was dadurch aufblüht, und wie lebenswert und schillernd es unser Leben macht.