Wenn man auf Hebräisch jemanden fragt, wie es ihm geht, dann sagt man: Ma Mazav Haruach? Wörtlich übersetzt bedeutet das: Wie ist dein Atem? Wie wichtig der Atem für unser Leben ist, das wird uns spätestens bewusst, wenn man sich klar macht, dass der Körper drei Wochen ohne Essen, drei Tage ohne Trinken, aber nur drei Minuten ohne Atmen überleben kann. Und auch in jedem Workshop sind sie dabei, die Atemübungen. Aber was hat der Atem mit Gesundheit und guter Arbeit zu tun? Ganz einfach: Der Atem ist direkt mit unserem Nervensystem verbunden. Atmen wir flach und schnell, dann ist der Sympathikus aktiv, jener Teil des Nervensystems, der für Anspannung zuständig ist. Atmen wir dagegen tief und ruhig, aktivieren wir darüber den Parasympathikus, jener Teil, der für Entspannung zuständig ist. Im Stress schaltet der Körper automatisch auf schnelle, flache Atmung und damit wird gleichzeitig die Verdauung, die Denkfähigkeit, die Regeneration im Körper zurückgefahren. Hilfreich, wenn man vor einem Löwen fliehen möchte- aber nicht gedacht als Dauerzustand, in dem man fröhlich durch den Tag gehen oder konzentriert arbeiten kann. Leider sind aber die meisten Menschen in Daueranspannung – schön, dass man diesen Zustand schon durch die Atmung entspannen und damit verbessern kann und so der Verdauung, dem Blutdruck, der Denkfähigkeit wieder auf die Beine hilft.
Und wie geht das? Ganz einfach: Nur den Atem beobachten! Das reicht meistens schon; nach einigen Atemzügen vertieft sich der Atem automatisch – das allein hilft dem Körper schon, um die Spannung etwas runterzufahren. Wie ist Dein Atem? Die Frage reicht eigentlich, um sich gleich etwas besser zu fühlen. Vielleicht stellen Sie sich diese Frage einfach öfter. Oder wenn jemand fragt „Wie geht’s?“, dann denken Sie doch mal kurz an Ihren Atem…