Neulich sprach eine Teilnehmerin des Resilienz-Seminars ein unheimlich wichtiges Thema an.
Sie zog als Resümee des Seminars, dass sie verstanden hatte, dass sie Resilienz lernen kann. Außerdem stellte sie fest, dass dies ein Prozess ist, für den sie sich selbst Zeit geben muss.
Diese Erkenntnis hat mich unheimlich gefreut. Denn sie hatte einen zentralen Punkt verstanden: Dinge zu beherrschen braucht Zeit!
Das wird auch in dem sogenannten Kompetenzmodell dargestellt.
Der Ursprung dieses Modells ist sagenumwoben. Auf jeden Fall gibt es aber schon das alte chinesische Sprichwort: Wer nicht weiß, und nicht weiß, dass er nicht weiß, ist ein Narr; meide ihn. Wer nicht weiß, und weiß, dass er nicht weiß, kann gelehrt werden; lehre ihn. Wer weiß, und nicht weiß, dass er weiß, schläft; wecke ihn. Und wer weiß, und weiß, dass er weiß, ist ein Lehrer; folge ihm.
Das Modell (siehe oben) beschreibt genau das.
Auf Stufe 1 weiß man erstmal gar nicht, dass man inkompetent ist: Man weiß nicht, dass man nichts weiß. Auf der nächsten Stufe folgt dann die bewusste Inkompetenz. Man hat verstanden, dass man etwas nicht weiß, und kann dementsprechend überlegen, wie man diese Kompetenz aufbaut. Dann folgt die bewusste Kompetenz. Man weiß, dass man etwas kann, denn man hat es gerade gelernt. Hat man als Kind zum Beispiel das Schwimmabzeichen gemacht, weiß man: Wow, jetzt kann ich schwimmen!
Irgendwann wird daraus dann die unbewusste Kompetenz. Unsere Fähigkeit ist so selbstverständlich für uns, dass wir die Dinge automatisch tun. In diesem Zustand können wir unsere Kompetenz auch anderen beibringen.
Genau so ist das Lernen zu verstehen. Es macht resilient, nichts von sich zu erwarten, Dinge direkt zu verstehen und anwenden zu können. Anzuerkennen: Oh, jetzt bin ich erstmal in der Phase des bewussten Nichtwissens und brauche Zeit, das macht uns resilient.
Also: Was möchtest du lernen und in welcher Phase bist du?