In unserem Training „Moderation im digitalen Raum“ hat sich gezeigt, dass die Gesprächsführung digital eine deutlich höhere Disziplin fordert – sowohl von den Teilnehmenden als auch von den Moderierenden. Warum ist das so?

Zum einen kostet es uns hier einfach mehr Energie, den Fokus zu halten, da es viel mehr Ablenkungen gibt. Bin ich gerade wirklich komplett bei der Person, die spricht? Wir alle wissen, dass das nicht immer so ist.

In unserem Kurs setzen wir uns damit auseinander, was der Sprechende tun kann, um die Aufmerksamkeit zu halten. Mehr Körpersprache einzusetzen ist hier ein wichtiger Punkt. Nichtsdestotrotz brauchen wir hier jedoch eine klare Entscheidung vom Zuhörenden, auch dabei zu sein.

Die zweite Herausforderung ist, dass im digitalen Raum deutlich schneller Missverständnisse entstehen, eben weil sehr viel Körpersprache wegfällt. Deshalb ist es sehr wichtig, viel mehr nachzufragen: Was ist verstanden worden? Was ist besonders wichtig gewesen? Was machst du mit dieser Information, die du gerade gehört hast?

Zuletzt gibt es ein häufiges Problem, wenn man nicht mit Rednerlisten arbeitet. Allerdings machen Rednerlisten meistens die Kommunikation sehr schleppend, weil nicht mehr schnell geantwortet wird. Sie sind also auch nur für große Gruppen zu empfehlen. Ohne sie jedenfalls kommt es schnell zu paralleler Kommunikation, wenn Menschen gleichzeitig anfangen, zu antworten. Da denken die Leute dann oft: „Oh Gott, jetzt habe ich dazwischen geredet!“ und entschuldigen sich. Hier ist es wichtig, zu sagen: „Das passiert, das gehört dazu.“ Wenn zwei gleichzeitig anfangen, verständigen wir uns einfach  darauf, wer zuerst spricht. Das macht die etwas drögen Rednerlisten in kleinen Räumen zumindest überflüssig.

Worauf willst du bei deinen Gesprächen im digitalen Raum besonders achten?