Als ich ein Kind war, liebte es mein Bruder immer zwischen den verschiedenen Fernsehkanälen hin und her zu schalten. Es war schlicht unmöglich, an seiner Seite in einen Film einzutauchen. Er konnte sich nicht entscheiden, und damit war es auch unmöglich, sich auf einen Film zu fokussieren. Bevor man also Fokus wirklich nutzen kann, muss man sich zunächst die Frage stellen: Was ist jetzt wirklich wichtig? Wenn der Geist wach und scharf ist, wird er immer viele Möglichkeiten entdecken – die Welt steckt voll davon. Es gibt besonders in dieser digitalen Welt viel mehr, was man tun kann, als das, was uns in unserer begrenzten Zeit möglich ist. Die beste Art, seine Kraft zu verschwenden, ist sie zu zerstreuen. Alles tun, nichts richtig… so ungefähr.
Wenn man weiß, was einem wichtig ist, was man selber tun und in die Welt bringen möchte, dann sieht man diese guten Ideen – und sagt Nein dazu. Das ist eine tolle Idee, aber es ist nicht meine Aufgabe. Das ist für einen anderen Menschen da… In dem Moment, wo die Kraft sich verstreut, verliert sie sich und wird so schwach, dass sie kaum noch etwas ausrichten kann. Deswegen kläre: Was ist wirklich deine Aufgabe, was ist dein Anliegen, für das du gerne deine Kraft gibst? Was entscheidest du zu tun? Und wenn dann eine neue Idee um die Ecke geflitzt kommt, dann überlege erst: Was kostet das an Zeit, Energie, Geld – und wird diese Zeit, Energie, Geld bei meiner Aufgabe fehlen?
Mache nur deins, wenn du dich entschieden hast – und halte darauf den Fokus – und du wirst überrascht sein von der immensen Kraft, die darin steckt.